Nachruf für Altbürgermeister Dr. Peter Koits - KWini vo Wös

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Nachruf für
Altbürgermeister Dr. Peter Koits

Vorausschicken möchte ich, dass Dr. Peter Koits heute (2.3.2015) noch am Leben ist. „Hinterrücks gemeuchelt" werden er und sein Ruf allerdings durch seine SPÖ. Dieser „Nachruf" bezieht sich darum auf die merkwürdige Rolle, die ihm im Skandal um die Unterschlagung von mehr als 360.000 Euro aus der Kasse des städtischen Badezentrums „Welldorado" zugedacht wird.

Ich war als Gemeinderat der Opposition (1985-1989 und 1991) mit Dr. Koits oft genug im heftigen Widerstreit. Und ich war, bevor ich mich zuerst 1983 bei der Alternativen Liste Österreich und dann bei der Grün-alternativen Bürgerliste Wels engagierte, auch ein paar Jahre Mitglied der SPÖ. Allerdings gab ich bei der letzten Bürgermeisterwahl 2009 Dr. Koits meine Stimme, weil ich ihn für den richtigen Bürgermeister hielt. Darum möchte ich trotz aller politischen Differenzen hier für Dr. Koits Partei ergreifen. Es ist hinterhältig, dem „roten Peter“ nun den „Schwarzen Peter“ zuzustecken. Die wahren Schuldigen sind meiner Meinung nach Andere.

In der Tageszeitung "Oberösterreichische Nachrichten" vom 16.Februar 2015 präsentierte der Finanzstadtrat der Stadt Wels, Hermann Wimmer seine begrenzte Sicht der Dinge. Nach Wimmers Auffassung wäre für die Verantwortung des Skandals (Zitat:) „der ,Innere Dienst' zuständig, also die Magistratsdirektorin unter Aufsicht des Bürgermeisters." (...) Nach dem anonymen Brief an Magistratsdirektorin Renate Kamleithner Ende November sei die Mitarbeiterin sofort entlassen worden: „Der Bürgermeister und ich haben gehandelt." (Zeitungszitat Ende).

Warum hat der angeblich unzuständige Finanzstadtrat nach seinen eigenen Worten gemeinsam mit dem Bürgermeister gehandelt, wenn er eigentlich dafür nicht zuständig war? Nach der vorherigen Selbstdarstellung als Unschuldslamm entlarvt er sich im nächsten Satz gleich selbst. Seine Wunschvorstellung von der sauberen Weste entspricht eben nicht der Realität. Fazit: Der Finanzstadtrat der Stadt Wels Hermann Wimmer hatte die Macht zu entscheiden und trägt sehr wohl Verantwortung in diesem Schlammassel und/oder sollte als Führungskraft die Verantwortung auch übernehmen. Aber Ethik und Krisen-PR dürften nicht seine Stärken sein.

Natürlich stört diese schlechte Optik Wimmers Position als Spitzenkandidat der SPÖ-Wels in der Nachfolge um das Bürgermeisteramt nach Dr. Peter Koits. Wohl darum wird als alleiniger politischer Verantwortlicher Bürgermeister Dr. Kois am Strick vorgeführt. Eine Rolle, die diesem nicht zusteht und die Dr. Koits nicht verdient.

Das Statistische Jahrbuch der Stadt Wels 2013 zeigt in einer Grafik die Besucherzahlen des Welldorado vom Jahr 2000 bis 2013. Bis zum Jahr 2008 stiegen die Besucherzahlen des Hallenbads kontinuierlich an, um dann in den nächsten 3 Jahren zu stagnieren oder zu sinken. Erst ab 2011 war wieder eine Zunahme der Besucherzahlen möglich. Die Besucherzahlen von Freibad, Sauna und Kunsteisbahn dümpelten auch dahin.
(Quelle: Statistisches Jahrbuch der Stadt Wels, Seite 48, pdf-Datei 5034 kB, online einsehbar)

Es hätte den Verantwortlichen, also dem Abteilungsleiter H. und dem Dienststellenleiter W., dem Finanzstadtrat Hermann Wimmer und den Ausschußmitgliedern im Sportausschuß, Finanzausschuß und Kontrollausschuß (SPÖ, FPÖ, ÖVP, Grüne) auffallen müssen, dass 4 Einnahmequellen des Magistrats keine Steigerungen mehr brachten.

Dieses Phänomen auf die Weltfinanzkrise 2007 oder auf die Landesgartenschau 2009 in Bad Schallerbach (die vom Land O.Ö. zur Steigerung der Bekanntheit und des Umsatzes der landeseigenen Eurotherme '''Aquapulco' in Bad Schallerbach veranstaltet wurde) oder auf die Umstellung der Zählweise der Besucher zurückzuführen, ist zu vereinfachend.

Jeder eigenverantwortliche selbständige Unternehmer hätte bei so einem gravierenden Umsatzrückgang Sofortmaßnahmen mit umfassender Werbung und Öffentlichkeitsarbeit ergriffen. Nicht so die Stadt Wels. Und darum bewegten sich die Besucherzahlen nicht so recht von der Stelle. Und niemandem fiel das auf.

Die Verluste beim Hallenbad, Freibad, bei Sauna und Kunsteisbahn jetzt nur auf die Unterschlagungen zurückzuführen, ist genauso billig, wie die Verantwortung für den Unterschlagungsskandal nur dem Bürgermeister oder der Magistratsdirektorin anzulasten.

Im Grunde haben alle Vertreter der 4 im Gemeinderat vertretenen Parteien von SPÖ, FPÖ, ÖVP und Grünen versagt und ihre Inkompetenz bewiesen, und an deren Spitze der politisch verantwortliche Finanzstadtrat, SPÖ-Vorsitzende und Vizebürgermeister Hermann Wimmer. Sollen sie ab Herbst 2015 wieder Verantwortung übertragen bekommen? Obwohl sie eigentlich die übertragene Verantwortung nie übernehmen wollen. Wimmers Abtritt und die Abwahl der Gemeindratsparteien wären eigentlich bitter nötig.

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