Wassergebühren und Öffentlicher Verkehr - KWini vo Wös

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Die „Linie Wels“, der Welser Linienbusverkehr, wird von der SAB Tours Reisebüro und Autobusbetrieb GmbH betrieben, das Defizit beim Linienverkehr wird aber über die Elektizitätswerk Wels AG und die Holding Wels GmbH (die alle ausgelagerten Betriebe umfasst, siehe diese Grafik) mit den Gewinnen aus den Trinkwassergebühren gegengerechnet (Gas und Strom verkauft die EWWAG im Wettbewerb mit ganz Österreich, da müssen die Preise marktkonform niedrig sein, beim Wassermonopol kann jeder Preis verlangt werden). Diese Querfinanzierung hat Vorteile und Nachteile.

Stadt Wels zahlt beim Kundenparkplatz der ÖBB 2,5 Millionen Euro  drauf

Der wesentlichste Nachteil ist, dass der Linienverkehr nicht genügend optimiert wird weil das Defizit sowieso die Wasserverbraucher zahlen. Die Welser Stadtpolitiker (SPÖ, FPÖ, ÖVP, Grüne) wollen um 2 bis 2,5 Millionen Teuro ein Parkhaus beim Bahnhof bauen (und brüsten sich großmächtig damit in ihren Parteizeitungen), aber für die Verbesserung des Linienverkehrs oder für die Verbesserung der Radwege ist kein Geld da. Beim „Straßenbauprogramm 2015“, das im Jänner vom Gemeinderat (SPÖ,FPÖ,ÖVP, Grüne) beschlossen wurde , musste der Neubau von Radwegen wegen Geldknappheit gestrichen werden. Für den Zuschuss (an die ÖBB) für den Bau des Parkhauses muss natürlich ein Darlehen aufgenommen werden, das den Schuldenstand der Stadt (siehe diese Grafik) weiter erhöht. Das Parkhaus wird aber nicht nur „auf Pump gekauft“, der Kostenbeitrag ist „ein verlorener Zuschuss“. Denn da das Parkhaus von der ÖBB betrieben wird, bekommt die Stadt Wels von den Erlösen aus den Parkgebühren keinen nackten Cent. Wels ist nur der Zahler.

Der Vorteil der Querfinanzierung ist, dass die Wasserkonsumenten diese nicht bemerken und der Linienbusverkehr dadurch aufgepäppelt und finanziert wird. Aber die VOEST-Privatisierung hat schon gezeigt, dass Querfinanzierungen nur dazu führt, dass Verluste verschleiert werden (bei der staatseigenen VOEST finanzierten die gigantischen Erträge aus der Stahlproduktion die Schlafplätze/unnötigen Arbeitsplätze der durch Parteibuchwirtschaft monströs gewachsenen Belegschaft; heutzutage muss jeder Teilbetrieb der privatisierten voestalpine (®) satte Gewinne schreiben). 

Das Projekt, ein Parkhaus für Auspendler und Reisende an der Nordseite des Bahnhofs voranzutreiben, wurde in der Gemeinderatssitzung (Protokoll , Seite 51) einstimmig angenommen. Der Bau wird die Stadt Wels mindestens 2,5 Millionen Euro (25% der veranschlagten Bausumme) kosten, die restlichen 25% übernehmen das Land, 50% die ÖBB. Eine Bestandsaufnahme der Autokennzeichen der bereits jetzt dort geparkten Autos ergab (an einem Dienstag um 10:00 Uhr):
BEZIRKE Anzahl PKW%
EF (Eferding)43,8 %
GM (Gmunden)43,8 %
GR (Grieskirchen)109,5 %
KI (Kirchdorf)65,7 %
LL (Linz-Land)11,0 %
PE (Perg)11,0 %
RI (Ried im Innkreis)43,8 %
RO (Rohrbach)11,0 %
SD (Schärding)32,9 %
SE (Steyr-Stadt)21,9 %
VO (Vöcklabruck)11,0 %
WE (Wels-Stadt)3432,4 %
WL (Wels-Land)2624,8 %
ME (Melk, NÖ)21,9 %
W (Wien)43,8 %
Deutschland21,9 %
GESAMT105100 %


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Die Zählung umfasste nicht den gesamten Parkplatz, sondern nur eine der beiden Reihen an abgestellten Fahrzeugen, die Anzahl entspricht daher nicht der gesamten Parkplatzkapazität, die etwa doppelt so groß ist. Rund ein Drittel der abgestellten Fahrzeuge kamen aus der Stadt Wels, ein Viertel aus dem Bezirk Wels-Land. 35 % der BenutzerInnen kamen aus anderen oberösterreichischen Bezirken, sie dürften den kostenlosen Parkplatz am Bahnknotenpunkt für weite Fahrten (Linz, Salzburg, Wien, zu den Flughäfen) nutzen. Rund 8 % kamen von weiter her (Melk, Wien, Deutschland).


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Der Aufteilungsschlüssel für die Baukosten bevorzugt zwar die Stadt Wels, fraglich bleibt aber, warum die Stadt den Kundenparkplatz der ÖBB mit einem verlorenen Zuschuß mitfinanzieren soll? Schließlich sollte Wels ja auf umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Linienbus und Fahrräder setzen. Gleichzeitig fehlt es an allen Ecken und Enden.
Aber 2,500.000  Euro für ein Autohaus werden aus dem Ärmel geschüttelt, als ob sie erste Priorität hätten (genauer gesagt, dafür werden Schulden gemacht, das Auto-Teilzeitmausoleum wird auf Pump gekauft). Natürlich könnte jetzt argumentiert werden, „dadurch wird der Umstieg vom Auto auf die Bahn gefördert“, aber eigentlich wird der Autoverkehr gefördert und für umweltfreundliche Verkehrsarten ist kein Geld übrig (wie beim im Jänner 2015 beschlossenen Straßenbauprogramm 2015, wo der Neubau von Radwegen wegen Geldmangels herausgestrichen wurde). 

Ich selbst bin mehr als 10 Jahre bei jedem Wetter nach Linz zum Arbeiten ausgependelt, ich weiß wovon ich rede. Ein Fahrrad hatte ich in Wels zur Fahrt zum Bahnhof, eines in Linz zur Weiterfahrt in die VOEST und in Summe war ich mit dem Fahrrad schneller, gesünder und stressfreier unterwegs als mit dem Auto. Die 2,5 Millionen Euro verhindern doch nur, dass man dem Bus Priorität gibt, ihn schneller macht oder den Radverkehr fördert. Verkehrslösungen von vorgestern, Peak-Oil (siehe Wikipedia) und CO2-Problematik sind vergessen und die Welser SP, VP, FP und die Grünen werden nicht müde, das Parkhaus vehement einzufordern und auf ihre Fahnen zu heften. Als ob das die Stadt zukunftsreif machen und die Stadt in Geld schwimmen würde?

Beim innerörtlichen Linienbusverkehr 
fehlt allerhand:

  • windgeschützte beleuchtete geschlossene Wartehäuschen fehlen bei den Linienbus-Haltestellen,
  • die Tafeln mit den Ausdrucken mit den Abfahrtszeiten könnten leichter verständlich sein
  • ein Park&Ride Parkplatz im Osten samt bevorzugter Busspur stadteinwärts auf der Linzer Straße fehlen (der Linienbus bleibt im Nachmittags-Dauerstau stecken), 
  • ordinäre gedruckte Infotafeln bei den Bahnsteigübergängen, wann wo der nächste Bus ankommt oder elektronische Echtzeit-Anzeigen bei den Stationen fehlen,
  • mehrsprachige Stadtinformation fehlt im Bahnhofsgebäude
  • und ausreichend regengeschützte Fahrrad-Abstellplätze fehlen im gesamten Stadtgebiet bei jeder Bushaltestelle. 

Zur Stärkung und Bevorzugung des Fahrradverkehrs in Wels
sollten folgende Maßnahmen gesetzt werden:
KURZFRISTIG
  • ein Radverkehrskonzept mit Zielvereinbarung
  • keine Umwege für Radfahrer (beispielsweise auch Radwege entlang stark befahrener Straßen wie der Salzburgerstraße)
  • Lückenschluß bei Radwegen und Radfahrstreifen (z.B. Kolpingstraße, Schulstraße, Osttangente)
  • flächendeckend Tempo 30, Verkehrsberuhigung durch Schwellen (mit Schwellendurchlässen für Radfahrer) und Fahrbahnversatz als Tempobremsen
  • Öffentlichkeitsarbeit: begleitende Motivationskampagnen („zum Einkaufen, zur Arbeit, in der Stadt mit dem Rad unterwegs") und Imagekampagnen (Radreparaturkurse, Servicetag) und Sicherheitskampagnen „Aktion Licht und Technik", „gesehen werden", Leuchtstreifen; Kontaktstelle
  • Förderungen für Radanhänger, Lastenräder und Abstellplätze vor Geschäften
  • Radstreifen generell oder zumindest bei Kreuzungen und Ausfahrten farblich (als grüne oder rote Fahrstreifen) markiert werden, als Hinweis und Warnung für Autofahrer. Für Radfahrer ist es zudem übersichtlicher anhand der Fahrstreifen, die Radrouten zu erkennen.
  • Radrouten sollten mit wegweisenden Hinweistafeln versehen werden, wo im Gebiet Radwege oder Radstreifen vorhanden sind. Um Radfahrer, die im Ortsteil nicht kundig sind, sicher zu geleiten. Schilder mit Richtungsangaben, Kilometerangaben, Abstellanlagen (bei Bushaltestellen), Namen der Ziele,
  • Im Linienbus sollte (wie in Innsbruck seit 17 Jahren) die Mitnahme von Fahrrädern möglich sein, auch zu den Stoßzeiten, sofern Platz vorhanden ist.
  • Alle Taxis und Anrufsammeltaxis in Wels sollten Fahrradträger am Heck haben, damit am Rückweg nach Hause mit einem Taxi ein Fahrrad mitgenommen werden kann (Panne, zu anstrengende Rückfahrt, kein Licht).
  • Zur Senkung der Unfallzahlen: Radwege sollten wie in Dänemark üblich im Linksverkehr befahren werden, d.h. rechtsabbiegende Autofahrer oder die Autotür Öffnende sehen entgegenkommende Radfahrer leichter, als wenn sie von hinten kommen. Linksabbiegende Autofahrer machen eine größere Kurve, der Sichtwinkel zu den dann von links kommenden Radfahrern ist größer und sie sind durch das linke Fenster an der Fahrerseite besser erkennbar (als im rechten Außenspiegel, wenn sie von rechts hinten kommen).
  • Öffnung ALLER Einbahnen in der Gegenrichtung
  • erschütterungsfreie Absenkungen bei Kreuzungen (trotz der Markierungen für Blinde)
  • mehr Diensträder für den Magistrat und andere öffentliche Stellen
  • MITTELFRISTIG
  • Radabstellplätze sollten zur Ansperrung sein, grundsätzlich überdacht und beleuchtet werden und auch Schließfächer aufweisen, um Einkäufe oder einen Fahrradhelm während des Aufenthalts in der Stadt zwischenzeitlich dort deponieren zu können. 
  • Ampeln für Radfahrer sollten früher als die Autoverkehrs- ampeln grün werden und dann gleich lang wie die Autoverkehrs-Lichtsignalanlagen grün leuchten.
  • Verkehrsampeln für Radfahrer sollten generell längere Grünphasen haben als Auto-Verkehrsampeln (was auch durch Verkürzung der Räumzeiten ermöglicht werden kann).
  • Fahrradverleih am Bahnhof ("nextbike")
  • öffentliche Luftpumpen und Servicestationen mit Schlauchautomaten
  • leicht zugängliche überdachte Radabstellplätze bei jedem Unternehmen und bei jedem neugebauten Wohnhaus
LANGFRISTIG
(wenn der Radverkehr um 5% (absolut) gewachsen ist)
  • Radüberfahrten und Gehwege über Straßen hochgepflastert werden. Dies signalisiert den anderen Verkehrsteilnehmern "in Wels haben Radfahrer (und Fußgeher) Priorität".
  • bei jeder Bushaltestelle sollte ein überdachter Radabstellplatz sein
  • verkehrsberuhigende Verschmälerung von Fahrbahnen für den Autoverkehr durch Mittelinseln, Gehsteigverbreiterungen oder Radstreifen.
  • Entflechtung der am häufigsten benutzten gemeinsam geführten Geh- und Radwege
  • Langfristig sollten die wichtigsten Radrouten und Fußwege mit Solarpaneelen überdacht werden. Damit Radfahren zu jeder Jahreszeit und bei JEDEM Wetter auf trockener Fahrbahn möglich ist.
  • automatische Radverkehrszählungen
  • Bahnübergänge Haidestraße(Neustadt)<->Vielguth-Straße (Vogelweide) und Suttnerstraße (Pernau)
  • Traunsteg Osttangente

Siehe auch meine Idee der „solarmodul-überdachten Geh- und Radwege für Wels“. Damit könnte man den Radverkehr wirklich (langfristig) verbessern, steigern und für alle attraktiv machen. „Stell Dir vor, es regnet kalten Schneeregen, die Straßen sind eisglatt und Du fährst am trockenen eis- und splittfreien windgeschützen Radweg und kommst trocken und sicher an“. Das hat Zukunft. Für Wels.

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  • KW-TV 19 ½ Kwini-TV 19:30 zeigt Wahlwerbespots und andere Videos




 
 
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